Ketamin als Freizeitdroge


Gefährlicher Rausch
Ketamin als Freizeitdroge
mauritius images / John Warburton-Lee / Peter Adams

Ob als Rauschmittel, zur Linderung von Ängsten oder Menstruationsschmerzen oder zur sexuellen Stimulation: Immer mehr junge Menschen nutzen das Narkosemittel Ketamin als Freizeitdroge. Doch die Risiken sind hoch, insbesondere das Gehirn und die Blase können schwere Schäden davontragen.

Einsatz seit 2021 speziell reglementiert

Ketamin ist ein wertvolles Arzneimittel, das zur Narkose und zur Schmerztherapie bei Verbrennungen oder schweren Verletzungen eingesetzt wird. Streng reglementiert kommt es als Nasenspray auch bei Erwachsenen mit schwerer Depression zum Einsatz. Als neuroaktiver Stoff ist Ketamin nicht nur verschreibungspflichtig. Herstellung, Handel und Verabreichung unterliegen seit 2021 auch speziellen gesetzlichen Regelungen.

Senkt Hemmschwellen und Schmerzen

Trotzdem wird das Narkosemittel immer häufiger außerhalb des medizinischen Bereichs eingesetzt. Zuerst wurde es als Partydroge in der Technoszene berühmt, später auch beim Chemsex. Denn in die Nase gesprüht oder geschnupft senkt die Droge Hemmschwellen und schafft eine gewollte emotionale Distanz.

Ein weiterer Trend ist die Selbstbehandlung psychischer oder körperlicher Beschwerden. Vor allem junge Frauen benutzen es, um damit Menstruationsbeschwerden oder depressive Verstimmungen zu lindern.

Der Einstieg in den Ketaminkonsum passiert meist bei Partys oder auf Festivals. Die Beschaffung ist einfach und erfolgt über Messengerdienste oder spezielle Onlineplattformen. Zudem sind die Schwarzmarktpreise niedrig: 1 g Ketamin ist z.T. schon unter 20 Euro zu haben, für einen Rausch werden beim Schnupfen circa 20 mg benötigt.

Gedächtnisprobleme, Wahn und Halluzinationen

Wie bei allen Drogen besteht die Gefahr, dass es bei steigendem Konsum zu einer Abhängigkeit und zu unerwünschten Wirkungen kommt. Besonders gefährlich sind die neurotoxischen Effekte. Dazu gehören Gedächtnisprobleme und eine verminderte Lernfähigkeit, aber auch Wahnerleben, Angstzustände oder Halluzinationen. Beim sogenannten K-Hole verlieren die Betroffenen das Bewusstsein für ihren Körper und sind von der Umgebung abgekoppelt, gleichzeitig kommt es zu verwaschener Sprache, unkontrollierten Bewegungen und Muskelzuckungen.

Häufig sind sich die Nutzer*innen überhaupt nicht bewusst, welche Nebenwirkungen durch den Ketaminmissbrauch drohen. Vielfach wird die Droge als „harmloser als Bier“ eingeschätzt. Expert*innen warnen jedoch dringend vor dem außermedizinischen Gebrauch des Narkosemittels und fordern mehr Aufklärung über die Risiken der neuen Freizeitdroge.

Quelle: medscape

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